Anthroposophische Psychotherapie
Auch in der Anthroposophischen Psychotherapie gehen wir von einem ganzheitlichen Menschenverständnis aus (siehe Anthroposophische Medizin). Dabei wird die Seele nie isoliert betrachtet, sondern immer als Einheit von Körper, Seele und Geist. Mal erleben wir sie mehr körperbetont, mal ist sie „geist-reicher“.
Die Seele repräsentiert das gesamte menschliche Entwicklungspotential.
Sie muss sich täglich mit einer Flut von Informationen auseinandersetzen, die hohe Ansprüche an uns selbst und an die Welt wecken. Doch oft verzweifeln wir an unserer Unfähigkeit, dieses Wissen und
all die Ansprüche praktisch in die Tat umzusetzen. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit herrscht häufig eine tiefe Kluft. Hieran droht die Seele immer wieder zu scheitern.
Die Anthroposophische Psychotherapie wird von Menschen in Anspruch genommen, die neben ihren persönlichen Konflikten von tief greifenden Existenz-, Sinn- und Schicksalsfragen berührt
und erschüttert werden:
- Warum habe gerade ich diese Krankheit, diesen Schicksalsschlag erlitten?
- Warum zu diesem Zeitpunkt?
- Wie kann mein Leben weitergehen?
- Was ist meine eigentliche Lebensaufgabe?
- Was ist der Sinn meines/unseres Lebens?
Gerade auch am Lebensende werden viele Menschen von Sinnfragen, Schuldgefühlen und Ängsten bedrängt:
- Was kann ich tun, um die Schuld, die ich auf mich geladen habe, zu ertragen?
- Bin ich meiner eigentlichen Lebensaufgabe gerecht geworden?
- Ist mit dem Tod alles vorbei? Wird meine Seele weiterleben?
Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt: Pflege der Seele!
Anthroposophische Psychotherapie heißt dann sinngemäß:
Pflege der Seele im Spiegel eines ganzheitlichen Menschenbildes!